FRAUENGESUNDHEITWELT

Frauen und Corona – wie geht es nach der Krise weiter?

Gaál/Eisenkopf/Regner: Der Wiederaufbau Europas gelingt nur mit den Frauen

(rk) Die Verbindungsbüros des Burgenlandes und der Stadt Wien richteten in der Woche des internationalen Frauentags eine gemeinsame Online-Veranstaltung für zahlreiche Teilnehmerinnen aus den EU-Institutionen in Brüssel aus. Als prominente Gäste aus Österreich brachten die Wiener Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál und Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf aus dem Burgenland die Perspektive der Frauen angesichts der Corona-Pandemie auf Stadt- und Regionalebene ein. Abgeordnete Evelyn Regner, Vorsitzende des Gleichstellungsausschusses des Europäischen Parlaments stellte die Forderungen nach einem feministischen Wiederaufbau der EU und der Mitgliedstaaten dar. An der Online-Veranstaltung nahmen rund  38 Frauen aus Brüssel, dem Burgenland und Wien teil, unter anderem die österreichische Botschafterin in Belgien, Elisabeth Kornfeind, und die Leiterin des Frauenservice Wien, Marion Gebhart.

Burgenland und Wien an der Seite der Frauen

„Frauen leisten Unglaubliches, sie halten die Gesellschaft und unsere Stadt am Laufen. Sie managen häufig Job, Familie und Haushalt – und pflegen auch noch kranke Angehörige.  Viele Frauen sind in Kurzarbeit und haben Angst um ihren Job. Umso wichtiger ist es, dass wir Tag für Tag gemeinsam für Frauenrechte und Gleichstellung eintreten,“ so die Wiener Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál.  Die Stadt Wien war während der Corona-Zeit – auch und gerade während der Lockdown-Zeiten – rund um die Uhr für Frauen da. „Es ist wichtig, dass Frauen in einer Notsituation möglichst schnell und unbürokratisch Hilfe bekommen. Diese Unterstützung bekommen Frauen, die von Gewalt betroffen sind, beim 24-Stunden Frauennotruf und beim Frauenhaus-Notruf – und zwar rund um die Uhr. Und: Im Frauenzentrum der Stadt Wien erhalten Frauen kostenlose und vertrauliche Beratung “, so Gaal.

„Jede Frau soll selbstbestimmt, unabhängig und frei von Gewalt leben können. Als Land haben wir es uns deshalb zum Ziel gesetzt, gerade beim Gewaltschutz nicht den Sparstift anzusetzen, sondern – ganz im Gegenteil – gerade in dieser Krisenzeit u.a. durch die Eingliederung und damit nachhaltige finanzielle Absicherung des Frauenhauses den Betroffenen entsprechend unter die Arme zu greifen“, betonte Astrid Eisenkopf. „Als Region, die viel von der EU profitiert hat, setzen wir auch weiterhin einen unserer Schwerpunkte auf Frauenthemen und – projekte, mit denen wir sowohl die Lebenssituation als auch die Möglichkeiten von Frauen und Mädchen im ländlichen Raum verbessern möchten.

Evelyn Regner: EU-Wiederaufbau muss auch bei den Frauen ankommen

„Die Corona-Pandemie hat Frauen nicht nur in Wien und im Burgenland, sondern europaweit überproportional hart getroffen, als Leistungsträgerinnen in der kritischen Infrastruktur, bei der Arbeitslosigkeit und in einer Zunahme von Betreuungspflichten durch Home Office und Home Schooling. Die Wiederaufbauprogramme der EU müssen daher bei den Frauen ankommen, damit sich die Krise nicht verfestigt,“ so Evelyn Regner. Die „europäische Aufbau- und Resilienzfazilität“ im Umfang von 672,5 Milliarden Euro ist das Herzstück des wirtschaftlichen Wiederaufbaus, Österreich kann aus dem Programm mit circa drei Milliarden Euro rechnen. Dafür müssen bis Ende April nationale Aktionspläne vorliegen. Gefordert wird, bei der Verteilung der Hilfsgelder einen besonderen Fokus auf die Stärkung von Frauen am Arbeitsmarkt zu legen. „Hier ist die österreichische Bundesregierung gefordert, neben den Sozialpartnern vor allem auch die Städte und Regionen – auch im Sinne der Gleichstellung einzubinden,“ so Regner.

Die Leiterin des Verbindungsbüros der Stadt Wien, Michaela Kauer, zeigt sich erfreut, dass es gelungen sei, aufzuzeigen, wie wichtig die Rolle der regionalen und lokalen Gebietskörperschaften bei der Gleichberechtigung von Frauen und Männern ist. „In der EU-Krisenhilfe auf die Regionen und Städte zu hören, bedeutet auch mehr Chancen für Frauen auf ein selbstbestimmtes Leben nach der Krise,“ so Kauer. Zum Abschluss der Veranstaltung luden die VeranstalterInnen zu Spenden für die Brüsseler Frauenhäuser ein.

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